Ein Lösungsweg für das deutsche Beschneidungsdilemma

Pressemitteilung von: Jewish Circumcision Resource Center

Das Jewish Circumcision Resource Center hat die Beschneidungsdebatte in Deutschland intensiv verfolgt. Ein Gericht in Köln hatte kürzlich entschieden, dass Beschneidung kleiner Jungen eine „Verletzung der körperlichen Unversehrtheit“ darstellt und illegal ist, was zu Protesten einiger Juden und Muslime führte. Dr. Ronald Goldman, verantwortlicher Direktor des Centers, schlägt einen Lösungsweg für das deutsche Dilemma in Bezug auf diese religiöse Praktik vor.

Die von ihm vorgeschlagene Vorgehensweise ist ähnlich derjenigen, die erfolgreich in Bezug auf die körperliche Züchtigung von Kindern angewandt wird, die in Deutschland im Jahr 2000 durch eine Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches verboten wurde. Eltern, die ihre Kinder schlagen, werden nicht bestraft, sondern aufgeklärt. Goldman glaubt, dass diese Strategie auch in Bezug auf die Beschneidung der beste Lösungsweg wäre: Ablehnung der Zwangsbeschneidung von Jungen, ohne diese mit einer Strafe zu belegen, Aufklärung der Eltern und Mitgefühl für Menschen aller Glaubensrichtungen.

Goldman erläutert: „Die Praktik der Beschneidung ist auch kulturell tief verwurzelt. Es wird Zeit erfordern, sie zu verändern. Wir haben Verständnis für die Gefühle der traditionellen Juden und Muslime, die verärgert über das Gerichtsurteil sind, aber Beschneidung ist nun einmal sehr schädlich. Unser Hauptinteresse ist, Kinder vor diesen Schäden zu bewahren.“ Er führt Studien an, die zeigen, dass Beschneidung erhebliche Schmerzen, Traumata und chirurgische Risiken mit sich bringt; manchmal weinten Säuglinge jedoch nicht, weil sie sich in einem Zustand des traumatischen Schocks befänden.

Goldman beschreibt auch die sexuellen und psychologischen Schäden. „Beschneidung entfernt mindestens ein Drittel der hochsensiblen Penishaut. Die Vorhaut hat eine Schutzfunktion, erhöht das sexuelle Lustempfinden und erleichtert den Geschlechtsverkehr. Umfragen unter Männern, die sich über Beschneidung bewusst sind, haben intensive Gefühle von Wut, Scham, Misstrauen und Trauer in Bezug auf Beschneidung dokumentiert. Die Männer wünschen sich, eine Wahl gehabt zu haben.“ Er hebt hervor, dass die Schäden durch Beschneidung oft verharmlost oder ignoriert werden, weil es starke psychologische Widerstände bei den meisten beschnittenen Männern gibt. „Die Verleugnung der Schäden durch Beschneidung muss mit korrekten Informationen, Zeit und Mitgefühl konfrontiert und überwunden werden.“

Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.

Ronald Goldman, Ph.D.
Executive Director
Jewish Circumcision Resource Center
P.O. Box 232
Boston, MA 02133
USA
617-523-0088

Das Jewish Circumcision Resource Center, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in den USA, repräsentiert Juden weltweit, die ihre Söhne nicht beschneiden. Verantwortlicher Direktor des Centers ist Dr. Ronald Goldman, Psychologe, Dozent und Autor von Questioning Circumcision: A Jewish Perspective und Circumcision: The Hidden Trauma. Seine Arbeit umfasst mehrere hundert Kontakte mit Eltern, Kindern und Fachleuten. Seine Artikel wurden in Zeitungen, Publikationen für Eltern, Lehrbüchern, Magazinen und medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht und er hat über zweihundert Medieninterviews gegeben.