Pressemitteilung vom 22.8.2012

Kinderrechtskampagne gegen Zwangsbeschneidung gestartet!

„Zwangsbeschneidung ist Unrecht – auch bei Jungen.“ Mit dieser entschiedenen Aussage ist heute, ein Tag vor der öffentlichen Sitzung des Deutschen Ethikrats, die Kinderrechtskampagne der Giordano-Bruno-Stiftung gestartet. „Ziel der Kampagne ist es, die geplante Legalisierung medizinisch unnötiger Vorhautbeschneidungen zu verhindern“, erklärt Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon. „Denn die Zwangsbeschneidung ist keine Bagatelle, wie so oft behauptet wird, sondern ein durch nichts zu rechtfertigender Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht und die körperliche Unversehrtheit des Kindes.“

Auf der heute freigeschalteten Website www.pro-kinderrechte.de führt der von der Stiftung ins Leben gerufene „Arbeitskreis Kinderrechte“, dem u.a. der Strafrechtler Holm Putzke angehört, zahlreiche medizinische, psychologische, politische und juristische Argumente auf, die diese Einschätzung belegen. Tragischerweise, so die Experten des „AK Kinderrechte“, sei das Wissen über die tatsächlichen Folgen der Vorhautbeschneidung, die sehr wohl mit „milderen“ Formen der weiblichen Genitalbeschneidung vergleichbar sei, in der Gesellschaft kaum vorhanden. So wüssten viele Eltern nicht, dass Säuglinge während der Beschneidung besonders schwere Schmerzen erleiden, weil das schmerzunterdrückende System erst Monate nach der Geburt funktionstüchtig sei. Fallen die Kinder aufgrund der ungefilterten Qualen in einen traumatischen Schockzustand, würden die Eltern die plötzliche Ruhe sogar als Zeichen für die vermeintliche Harmlosigkeit der Beschneidung fehlinterpretieren.

In der hier zum Ausdruck kommenden „fehlenden Aufklärung beziehungsweise gezielten Desinformation der Eltern“ liegt nach Ansicht des „AK Kinderrechte“ das „Hauptproblem der gegenwärtigen Debatte“: „Wüssten die Eltern über die dramatischen Konsequenzen der Zirkumzision Bescheid, müsste man über ein Beschneidungsverbot gar nicht mehr diskutieren, da die meisten Mütter und Väter von sich aus den Gedanken verwerfen würden, ihre Kinder beschneiden zu lassen.“

Um nun im Sinne der Kinderrechte Druck auf die deutsche Politik auszuüben, hat die Giordano-Bruno-Stiftung eine Plakatkampagne entworfen, bei der sie auf möglichst breite Unterstützung seitens der Bevölkerung hofft. Dazu heißt es auf der Website www.pro-kinderrechte.de: „Mit jedem Euro, den Sie der Aktion zur Verfügung stellen, können wir mehr Plakatflächen mieten und damit die Wahrnehmung unseres Anliegens in der Öffentlichkeit stärken. Denn nur durch einen vehementen Protest der Bevölkerung wird die angestrebte Legalisierung der Zirkumzision noch verhindert werden können. Machen wir den Verantwortlichen in Politik und Justiz unmissverständlich klar, dass Zwangsbeschneidung Unrecht ist – auch bei Jungen!“

Pressekontakt:
Elke Held, Tel: +49 (0)651 9679503, Mail: presse(at)giordano-bruno-stiftung(punkt)de
Philipp Möller, Tel: +49 (0)178 8877663, p.moeller(at)giordano-bruno-stiftung(punkt)org
www.giordano-bruno-stiftung.de / www.pro-kinderrechte.de