Baby verblutet nach Beschneidung durch Mohel

Nachrichten, die in deutschen Medien nicht erschienen – Teil 1

Dieser Tage meldete der Humanistische Pressedienst (hpd) den Tod eines Babys nach der Beschneidung durch eine Krankenschwester. Aber auch bei Beschneidungen durch ausgebildete Mohels kommt es zu Todesfällen. So wurde in Großbritannien im Juni 2012, zu Beginn der deutschen Beschneidungsdebatte, ein Fall verhandelt, bei dem ein Säugling nach einer Beschneidung durch einen Rabbi verblutete.

Nicht einmal zwei Tage nach seiner Zirkumzision starb Angelo Ofori-Mintah. Er verlor etwa zwei Drittel seiner gesamten Blutmenge und erlitt einen Herzstillstand, hervorgerufen durch eine akute Blutung nach der Beschneidung. Angelo wurde 28 Tage alt.

Eigentlich war die Zirkumzision ganz nach Plan verlaufen. Rabbi Mordehai Cohen hatte die Prozedur durchgeführt und der Mutter des Babys Anweisungen zur Pflege der Wunde gegeben. Doch einige Stunden später begann die Schnittwunde zu bluten. Danach entfernte Angelos Mutter, Maame Abrafi, nach neun Stunden den Verband, den sie laut Rabbi „auf jeden Fall“ 24 Stunden auf der Wunde lassen sollte. Nachdem die Mutter am darauffolgenden Morgen feststellte, dass ihr Kind kalt und blass war, wurde Angelo umgehend ins Krankenhaus eingeliefert, doch jede Hilfe kam zu spät.

Vor dem Westminster Coronor’s Court wurde der angeklagte Mohel im Juni 2012 freigesprochen, da der Tod des kleinen Angelo ein tragischer Unfall gewesen sei. Nichtsdestotrotz ist festzustellen, dass der Junge an den Folgen eines medizinisch nicht notwendigen Eingriffs starb. Dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall handelt, zeigt diese (selbstverständlich unvollständige) Liste von Todesopfern nach Beschneidung. Der kleine Angelo Ofori-Mintah ist dort noch nicht vermerkt…